wir
betrauern / besingen / beklagen / befragen /
erinnern / erhören / vergessen / verraten /
verdauen / verlieren / verfassen / versagen /
euch
„Lebende Minus Tote“ ist ein hybrides 360°- Erlebnis an der Schnittstelle von Musik, Theater und Film. Vier Performer*innen – ergänzt durch drei Sänger*innen um den Komponisten Mathias Monrad Møller – setzen sich mit der eigenen Trauer und zugleich mit Formen der kollektiven Klage auseinander. Die eigens entwickelte Komposition und die sehr persönlichen Texte der Darsteller*innen sind dabei nie belehrend oder pastoral.
Vielmehr kratzt „Lebende Minus Tote“ an Tabus, bietet Momente der Reflexion und der Besinnung und bearbeitet das Thema mit viel Leichtigkeit. Das Projekt „Lebende Minus Tote“ setzt sich dabei aus zwei Komponenten zusammen: einem Theaterstück und einem 360°-Film, die beide unter gleichnamigem Titel entstanden sind. Sie bieten zwei sehr unterschiedliche – sich aber ergänzende – Zuschauererfahrungen. So kann man die Produktion live im Theaterraum sehen. Dabei nimmt man in einem Zuschauerraum Platz, der sich in Kreisen um die zentrale Bühne aufbaut, auf die das Spiel der acht Darsteller*innen ausgerichtet ist. In der Mitte dieser Bühne ist wiederum eine 360°-Kamera sowie ein 360°-Mikrofon platziert, die alles um sich herum gleichzeitig aufzeichnen.
Mittels dieser Technik entsteht ein 360°-Film, der eine völlig neue Variante des Theaterbesuchs ermöglicht. Statt im Theaterraum als Theaterstück kann man „Lebende Minus Tote“ auch mit Hilfe eines Smartphones, Laptops, Tablets oder einer VR-Brille als VR-Film von zuhause aus oder an jedem beliebigen Ort sehen. Dabei nimmt man die Position der 360°-Kamera ein und wird so zu einer Art idealer Zuschauer*in. Man befindet sich genau in der Mitte des Geschehens, kann den Blick rundum frei schweifen lassen und erlebt so ein immersives 360°-Musiktheater.
„Lebende Minus Tote“ ist inhaltlich aus dem Vorgängerprojekt „Archiv der lebenden Toten“ hervorgegangen, in welchem Angehörige der Corona-Risikogruppen über ihren Umgang mit der eigenen Endlichkeit sprachen. Das Archiv, das Theaterstück, wie auch der 360°-Film sind als formalästhetische und inhaltliche Reaktion auf die Corona-Pandemie zu verstehen. Sie alle fragen nach innovativen Darstellungsformen in pandemischen Zeiten und darüber hinaus. Die drei Projekte funktionieren als eigenständige Formate und sind zugleich stark miteinander verknüpft.
Setfotos: