Im Projekt „Playground Prohlis“ erschaffen junge Menschen aus Dresden-Prohlis ein multimediales Porträt ihres Stadtviertels. Dafür nutzen sie die Mittel des Theaters, des Parkours und des Films und hinterfragen vorhandene Zuschreibungen und Klischees gegenüber ihrem Wohnort. Am Ende entstand eine Inszenierung, die im großen Festsaal in HELLERAU Europäisches Zentrum der Künste zur Aufführung kam und aus der Perspektive seiner jungen Bewohner*innen ein differenziertes Bild von Prohlis zu zeichnen vermochte. Auf der Bühne standen 29 Jugendliche aus sehr heterogenen sozialen, ökonomischen und kulturellen Umfeldern.
Dresden-Prohlis wird oft als sozialer Brennpunkt-Bezirk bezeichnet. Ende der 70er Jahre als sozialistischer Modellstadtteil errichtet, erlebte Prohlis nach der Wende einen starken Wandel. Die ehemals große soziale Durchmischung nahm stetig ab. Akademiker*innen und Angestellte zogen aus den Prohliser Platten in andere Stadtteile mit nun saniertem Altbaubestand. Heute ist der Anteil erwerbsloser Bewohner*innen und an Bewohner*innen mit Migrationserfahrung im Stadtteil vergleichsweise hoch, das durchschnittliche Bildungsniveau niedriger als in anderen Ecken der Stadt. Wer heute in Prohlis aufwächst hat statistisch betrachtet meist schlechtere Chancen auf einen sozialen Aufstieg und eine erfolgreiche (Bildungs-)Karriere als Kinder und Jugendliche aus anderen Stadtbezirken. Dazu kommt: Der Stadtteil genießt in der Dresdner Stadtgesellschaft – und oftmals selbst unter den Bewohner*innen des Bezirks – keinen besonders guten Ruf.
Genau aus diesem Grund richtet PLAYGROUND PROHLIS und der Dokumentarfilm über das Projekt den Fokus nicht auf die beschriebenen Probleme. Vielmehr befragten die beteiligten Künstler*innen um das Künstler*innenkollektiv theatrale subversion die Jugendlichen aus dem Bezirk nach ihren persönlichen Perspektiven auf den eigenen Bezirk und suchten nach bereits vorhandenen Ressourcen.