In „Fakt Fake Fiktion“ recherchiert Romy Weyrauch zu dem besonderen Verhältnis von Fake und Fiktion. Spätestens seit der Präsidentschaft Donald Trumps ist deutlich geworden, dass Fiktion im Gewande des Fakes die Vorrangstellung der Fakten abgelöst hat. Aber wie ist die zu beobachtende große Affinität so unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen für Fakes zu erklären? Besonders reizvoll erscheint es Weyrauch sich dem Themengebiet aus der Perspektive der Theatermacherin zu nähern, da das Theater von jeher als Domäne der Fiktion anzusehen ist und auch zeitgenössische performative Theaterformen als Instanz für alle Fragen der Fiktion gelten können. Weyrauch möchte ein tieferes Verständnis dafür gewinnen, wie sich die meist demokratiefeindlichen, dreisten Lügen der Fakes von den schönen Lügen und grandiosen Erzählungen des Theaters unterscheiden lassen. Aber auch ob – und wenn ja – welches Potential die schönen Lügen und schillernden Fiktionen als wirksames Instrument gegen verschwörungstheoretische Erzählungen haben können, sich als solche nutzen lassen und wo sie an ihre Grenzen stoßen. Welche Verantwortung hat man als kunstschaffende Person im künstlerischen Umgang mit Fakten, dem Spiel mit Fiktionen?